Gedanken zu suit – able, von Katharina J. Ferner.

 

Sich entblößen, um sich dann wieder zu verstecken, einhüllen, ausstrecken in einem Kokon aus Netzhaut, undurchsichtig an manchen Stellen, durchlässig, weich und eng zugleich. Ich schlüpfe.

Eine Zusammenarbeit wie diese erfordert Vertrauen, fordert Nähe, Verlässlichkeit, geht an eigene (Atem-) grenzen, gibt aber auch enorme Freiheit, denn was passiert, passiert in vollkommener Aufgelöstheit von Zeit. Ich bin Materie.

Wir symbiosieren. Gegenseitige Beobachtung, eingeschränkte Kommunikationsmöglichkeiten. Ich unterwerfe mich: dem Blick des Zuschauenden, Herabschauenden auf einen Körperhaufen, ein Gekörper, ein Gewürm. Ich bin Beute.

Wir fragen uns, wer oder was ist suit-able? Bin ich gesichert (kondomiert)

oder gefangen (getütet) ? Ge- oder Verborgen?

Es schmerzt der Rahmen. Die konkurrierenden Kanten. Die zweite Haut ist auch Abdeckung, Abschirmung, Distanz. Der verzweifelte Versuch, auf Augenhöhe zu kommen. Ein Aufbäumen, Aufreizen. Ich bin Lockstoff.

Später: Ich sehe einen Wurm in den Bildern. Ich sehe eine Kämpferin in den Bildern. Ich sehe eine Skulptur. Ich sehe einen misslungenen Ausbruch, blasse Provokation. Ich sehe ein geschlechtloses Wesen. Ich sehe mich.

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