Wir alle verfügen wohl über mehr oder minder romantische Vorstellungen einer Wildnis, die, archaisch und ursprünglich, den Mittelpunkt der Welt markiert. Dabei bewegen und leben wir in Kulturlandschaften, die nur noch selten einer derartigen Vorstellung genügen mögen. Yves Noir dokumentiert hier für mich die Einflussnahme des Menschen auf eine restlos transformierte Landschaft, die vor allem menschlichen Ansprüchen genügen muss. Doch in weiterer Folge, wenn man sich auf die Blickwinkel, auf Licht und Schatten, auf die wechselnden Perspektiven einlässt, erkennt man zugleich eine Verlorenheit, die in ihrer Ursprünglichkeit nichts missen lässt. Der Mensch hat zwar die Welt verwandelt, doch verlor und verliert er sich weiterhin in ihr, wie im dichtesten und unmittelbarsten Dschungel, den man sich nur vorstellen kann.
Michael Stavarič